Social Engineering – Schutz vor Angriffen


Beim Thema Cyber-Crime sind schon lange nicht mehr nur Computersysteme und Netzwerke im Visier der Angreifer sondern auch die NutzerInnen dieser Systeme. Beim Social Engineering nutzt der Angreifer den “Faktor Mensch”, um die Sicherheitssysteme zu überwinden.

Social Engineering

Social Engineering – kurz zusammengefasst

Oft stehen Angreifer dank aktueller Software und Systeme, Firewalls und Virenscannern vor verschlossener Tür. In diesem Fall versuchen sie durch die gezielte Täuschung oder Verschleierung der eigenen Identität das Opfer zu manipulieren. Dabei wird das Opfer dazu verleitet, sensible Daten herauszugeben oder Schadsoftware auf dem System zu installieren. Die Folgen eines solchen Angriffs reichen dann von kleineren Zwischenfällen und eventuellem Datenverlust bis hin zu kompletten Produktionsausfällen, Industriespionage oder Sabotage. Weiterhin besteht die Gefahr eines möglichen Reputationsverlust.

Wie funktioniert Social Engineering?

Das Social Engineering hat viele Parallelen zum Trickbetrug, bei denen das Opfer durch seine menschlichen Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität manipuliert werden. Der Angreifer täuscht gezielt eine falsche Identität vor und verleitet das Opfer durch konkret formulierte Aufforderungen vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder Schadsoftware auf einem Computer zu installieren.

Die Angriffsmethoden unterscheiden sich dabei sehr stark von einer einfachen E-Mail mit der Aufforderung zur Überweisung eines Geldbetrages auf das Konto des Angreifers bis hin zur sorgfältig geplanten Industriespionage, bei der der Angreifer in mehreren Schritten bzw. Angriffen das Opfer vertrauliche Firmeninformationen entzieht.

Wie erkenne ich Social Engineering?

Ein ganz zentrales Werkzeug bei Angriffen mithilfe von Social Engineering ist die Täuschung der Identität oder die Vortäuschung falscher Tatsachen. Der Angreifer gibt sich beispielsweise als MitarbeiterIn eines bekannten Dienstleisters oder Lieferanten aus, als TechnikerIn oder als MitarbeiterIn eines in der Öffentlichkeit stehenden Unternehmens wie Banken, Logistikfirmen, Telekommunikationsunternehmen oder Internetplattformen (z. B. PayPal, Microsoft, Facebook). Bei großen Unternehmen kann es auch vorkommen, dass der Angreifer sich als Kollege ausgibt. Hierbei nutzt der Angreifer die Anonymität unter den vielen Mitarbeitern aus. Ist das Vertrauen zum Opfer einmal aufgebaut, kann der Angreifer seine Ziele verfolgen wie z. B. vertrauliche Informationen (z. B. Zugangsdaten) abzuziehen oder einen Geldbetrag zu überweisen. Dabei baut der Angreifer auch oft einen künstlichen Druck beim Opfer auf, sodass er sein Handeln nicht überdenken kann und ggf. auch Sicherheitsvorkehrungen übergeht.

Die Kommunikation beim Social Engineering findet meistens per E-Mail digital statt. Gezielte Angriffe können aber noch eine Stufe weitergehen und der Angreifer kommuniziert per Telefon oder kommt z. B. als Handwerker zum Opfer. Auch mit Unterstützung von der bereits heute weit entwickelten künstlichen Intelligenz (KI) kann die Kommunikation erfolgen in dem z. B. die Stimme am Telefon manipuliert wird und auf einmal die Stimme des Chefs zu hören ist. Das 2018 im Internet erschienene Deepfake Video von Barak Obama veranschaulicht sehr gut, wozu ein Angreifer mit dem “Werkzeug” KI fähig ist. In diesem gefälschten Video beschimpft der ehemalige US-Präsident seinen damaligen Nachfolger Donald Trump als “Volldepp”.

Zur Vorbereitung eines gezielten Angriffs werden Informationen über das Opfer häufig aus privaten und beruflichen Sozialen Netzwerken gezogen, aus einer abgefangenen E-Mailkommunikation durch die Kompromittierung eines E-Mailpostfaches oder auch auf persönlichem Wegen direkt bei Familie/Freunde/Kollegen. Dabei reichen schon wenige Informationen wie z. B. Hobbys aus, um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen.

Welche Formen von Social Engineering gibt es?

Das Social Engineering umfasst ein breites Feld an Angriffsmethoden. Deshalb möchte ich hier nur die beliebtesten Formen aufführen.

Phishing

Die bekanntesten Form des Social Engineering ist das Phishing und damit hat sicher schon jeder einmal seine Erfahrung gemacht. Hierbei ist das Angriffsziel die Zugangsdaten wie z. B. Passwörter. Durch vertrauensvoll wirkende E-Mails soll das Opfer dazu gebracht werden, auf einen Link zu klicken und auf einer Zielseite seine Zugangsdaten einzugeben. Ein klassisches Beispiel sind hier gefälschte E-Mails und Webseiten von Banken, auf denen das Opfer seine Bankdaten wie Passwort oder auf TAN-Nummer eingeben soll.

CEO Fraud

Eine weitere Form ist das sogenannte CEO Fraud (CEO-Betrug). Hierbei versucht der Angreifer in einem Unternehmen, Entscheidungsträger oder befugte MitarbeiterInnen so zu manipulieren, dass diese vermeintlich im Auftrag des Chefs Überweisungen hoher Geldbeträge veranlassen.

Baiting

Beim Baiting macht sich der Angreifer die Neugierde seines potentiellen Opfers zu Nutze. Dabei wird ein digitaler oder physischer Köder eingesetzt, hinter dem sich zumeist Schadsoftware verbirgt. Bei dem Köder kann es sich beispielsweise um einen E-Mailanhang handeln, der ein vermeintlich brisantes Dokument beinhaltet. Aber auch ein USB-Stick mit scheinbar interessanten Daten weckt das Interesse des Finders, diesen an seinem Computer anzustecken worüber letztendlich die Schadsoftware installiert wird. Das Baiting ähnelt dem Phishing, es unterscheidet sich aber dadurch, dass es etwas Konkretes unzwar den Köder verspricht.

Pretexting

Das Pretexting als weitere Form wird gerne in Verbindung mit anderen Social Engineering Formen kombiniert und ist in den meisten Fällen eine Vorstufe eines nachgelagerten Angriffes. Der Angreifer erfindet hierbei eine glaubwürdige, aber erfundene Geschichte zur persönlichen oder geschäftlichen Verbindung zum Unternehmen. Dabei werden gerne extra dafür angelegte E-Mailadressen, Telefonnummern und Webseiten zur Verifizierung der Geschichte zur Hilfe genommen. Das Hauptziel des Angriffes sind persönliche und/oder geschäftliche Daten. In den meisten Fällen gibt der Angreifer vor, die Daten zur Identitätsfeststellung oder für die Ausführung von Dienstleistungen zu benötigen. Dabei kann er sich als Techniker, aber auch interner Mitarbeiter, Polizist, Lieferant usw. ausgeben.

Tailgating

Social Engineering finden nicht nur digital statt, sondern umfassen auch Angriffe in der realen Welt – darum geht es beim Tailgating. Hierbei geht es um das physische Eindringen des Angreifers in den gesicherten Bereich eines Unternehmens. Dort gelangt man normalerweise durch entsprechende Zugangskontrollen nicht hinein. Diese Zugangskontrollen umgeht der Angreifer mithilfe von Pretexting. So kann der Angreifer beispielsweise vorgeben, der vorher angekündigte Elektriker oder der neue Kollege zu sein. Der Angriff kann aber auch durch einen tatsächlich im Unternehmen angestellten Mitarbeiter erfolgen.

Wie kann man sich gegen Social Engineering schützen?

Die Angreifer nutzen zusammengefasst zwei Dinge aus: einmal unsere menschlichen Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst bzw. Respekt und einmal unklare Regellungen in Unternehmensabläufen. Daher ist es nicht einfach, einen sicheren Schutz aufzubauen. Grundsätzlich minimieren aber folgende Punkte das Risiko eines erfolgreichen Angriffs:

  • Haben Sie ein gesundes Misstrauen gegenüber der Person, die Ihnen Fremd ist und stimmen Sie sich vor der Preisgabe von Informationen mit Ihrem Vorgesetzten ab.
  • Nutzen Sie als Mitarbeiter regelmäßig sogenannte Security-Awarness-Schulungen bzw. bieten Sie diese als Unternehmer Ihren Mitarbeiter an. Dadurch findet eine Sensibilisierung im Bereich der IT-Sicherheit statt.
  • Binden Sie einen Informationssicherheits-Experten ein, um Ihre Unternehmens-Prozesse auf IT-Sicherheit und potentielle Angriffsziele zu überprüfen.
  • Teilen Sie nicht zu viele und am besten keine beruflichen Informationen in sozialen Netzwerken. Diese könnten vom Angreifer für Täuschungsversuche missbraucht werden.
  • Geben Sie keine Zugangsdaten per Telefon oder E-Mail heraus. Seriöse Unternehmen wie Banken erfragen solche sensiblen Informationen niemals über solche Kanäle.
  • Prüfen Sie E-Mails von unbekannten Absendern genau. Absender, Betreff und Anhang sind dabei die drei wichtigsten Aspekte. Fragen Sie beim geringsten Verdacht auf einen Angriff mit einem Anruf beim Absender nach oder stimmen Sie sich mit einem Kollegen oder Vorgesetzten ab. Im Zweifel antworten Sie einfach überhaupt nicht. Falls der Absender wirklich etwas von Ihnen möchte, fragt er über einen anderen Kanal erneut nach.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und nehmen Sie sich Zeit bei der Prüfung. Niemand wird es Ihnen übel nehmen.
  • Das Homeoffice ist außerhalb des Unternehmens ebenfalls ein gern genutztes Angriffsziel. Achten Sie daher auch beim Arbeitsplatz zu Hause auf die IT-Sicherheit.

Phishing-Mail geöffnet – Was nun?

Das sogenannte Phishing ist eine Form von Social Engineering und mit einer Phishing-Mail versucht der Angreifer sensible Daten wie Kennungen und Passwörter zu stehlen. Die teils täuschend echt wirkenden E-Mails sollen das Opfer dazu bringen, die enthaltenen Links oder Dateianhänge zu öffnen. Über gefälschte Internetseiten oder mit einer entsprechenden Schadsoftware werden dann die sensiblen Daten abgegriffen. Jetzt hast du so eine Phishing-Mail geöffnet und stellst dir die Frage – Was nun?

Phishing

Wie gefährlich ist das Öffnen einer Phishing-Mail?

Der erste Schritt ist Ruhe bewahren und einen Überblick verschaffen. Die meisten fragen sich natürlich erstmal – Ist jetzt schon was passiert? Sind schon Daten abgeflossen oder ist der Computer schon mit Schadsoftware infiziert? Sind meineDaten übertragen worden? Die Antwort lautet: Nein. Normalerweise hat das bloße Öffnen einer Phishing-Mail keine negativen Konsequenzen. Denn in der Regel möchte der Angreifer, dass du auf einen Link in der E-Mail klickst oder den Anhang der E-Mail öffnest. Bist du beiden “Aufforderungen” nicht gefolgt, besteht keine Gefahr.

Allerdings können E-Mails im HTML-Format eine Gefahr darstellen. Denn im Quellcode der E-Mail könnte ein Schadcode einprogrammiert sein, der beim Öffnen der E-Mail ausgeführt wird, ohne das du auf einen Link klickst. Diese Art kommt allerdings nicht so häufig vor. Möchtest du dich vor dieser Variante von Phishing-Mails schützen, musst du in deinem E-Mail-Programm die Anzeige der E-Mail im HTML-Format deaktivieren.

Eine Anleitung zur Deaktivierung des HTML-Formats in E-Mails findet ihr für Microsoft Outlook hier und für Mozilla Thunderbird hier.

Link oder Anhang der Phishing-Mail geöffnet

Wenn du auf einen Link in einer Phishing-Mail angeklickt hast, wirst du in den meisten Fällen auf eine gefälschte Webseite weitergeleitet. Hier sollst du deine sensiblen Daten wie z. B. deine Bankdaten eingeben, welche direkt zu dem Angreifer übertragen werden. Es kann aber auch sein, dass du auf eine gehackte Webseite weitergeleitest wirst, von der automatisch ein Schadcode auf deinem PC ausgeführt wird.

Öffnest du einen Anhang einer Phishing-Mail, wird so gut wie immer Schadsoftware in Form von Viren oder Trojaner im Hintergrund automatisch auf deinem PC installiert. Die Schadsoftware wird dabei oft in harmlos wirkenden Word-Dokumenten, Text-Dateien oder PDFs versteckt. Sie kann wiederum im Hintergrund Daten ausspionieren, deine Dateien verschlüsseln (Ransomware) und dich damit erpressen oder den Online-Datenverkehr manipulieren z. B. beim Online-Banking. 

Aber egal was du am Ende geöffnet hast, es ist Gefahr im Verzug!

Hast du irgendetwas aus der Phishing-Mail geöffnet, musst du schnell handeln. Dabei gilt als erstes Ruhe bewahren! Im besten Fall hat dein Computer-System oder dein Virenscanner bereits den Angriff abgewehrt. Aber da kannst du dir nicht sicher sein. Daher melde den Vorfall umgehend deiner IT-Abteilung im Unternehmen. Gibt es diese nicht, kannst du auch einen IT-Dienstleister oder Systembetreuer kontaktieren. In jedem Fall wird dir dort geholfen.

Handelt es sich um deinen privaten PC, trenne als erstes dein PC vom Netzwerk und somit auch vom Internet, in dem du das Netzwerkkabel am PC entfernst oder das WLAN deaktivierst. Den PC nicht herunterfahren oder ausschalten, also insbesondere nicht das Netzkabel (Strom) ziehen, da sonst noch größere Schäden entstehen können und auch der Schaden nicht vollständig nachvollzogen werden kann. Als nächstes solltest du dir unbedingt einen Fachmann zurate ziehen. Du kannst dein PC natürlich auch selbst wieder mit entsprechender Software wie Malwarebytes bereinigen, aber 100 Prozent sicher kannst du nicht sein.

Wie schütze ich mich?

Für den Schutz vor Schadsoftware empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) folgende Maßnahmen: 

  • Grundsätzlich Vorsicht beim Umgang mit E-Mails von unbekannten Absendern. Prüfen Sie die E-Mail mit einem Kurzcheck.
  • Keine Nutzung privilegierter Nutzerkonten wie einem Admin-Konto mit vollen Schreibrechten auf alle Systeme.
  • Zeitnahe Installation von den Herstellern bereitgestellter Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Anwendungsprogramme insbesondere Web-Browser, Browser-Plugins, E-Mail-Programme, Office-Anwendungen, PDF-Dokumentenbetrachter.
  • Nutzung von Antiviren-Software auf dem PC und einer Firewall, im besten Fall der Einsatz zentral administrierter AV-Software. Regelmäßige Prüfung, ob Updates von AV-Signaturen erfolgreich auf allen Clients ausgerollt werden.
  • Regelmäßiges manuelles Monitoring von Logdaten, idealerweise ergänzt um automatisiertes Monitoring mit Alarmierung bei schwerwiegenden Anomalien.
  • Regelmäßiges Anlegen von Backups wichtiger Daten. Zu einem Backup gehört immer auch die Planung des Wiederanlaufs und ein Test der Rückspielung von Daten.
  • Daten und Programme nur von vertrauenswürdigen Quellen herunterladen.
  • Alle Nutzerkonten dürfen nur über die minimal zur Aufgabenerfüllung notwendigen Berechtigungen verfügen.
  • Deaktiviere Makros und OLE-Objekten in Microsoft Office. Es sollten nur Makros mit festgelegten digitalen Signaturen von konfigurierten vertrauenswürdigen Orten zugelassen werden.
  • Verwende Plain-Text statt HTML für E-Mails.
  • E-Mails mit ausführbaren Dateien wie .exe, .scr, .chm, .bat, .com, .msi, .jar, .cmd, .hta, .pif, .scf, etc. im Anhang – auch in Archiven wie .zip – sollten im Unternehmen blockiert oder in Quarantäne verschoben werden. Sollte eine generelle Filterung für manche Dateitypen oder Empfänger aufgrund von zwingend notwendigen Arbeitsabläufen nicht möglich sein, sollten entsprechende E-Mails deutlich im Betreff markiert werden.
  • Netzwerk-Segmentierung nach unterschiedlichen Vertrauenszonen, Anwendungsbereichen und/oder Regionen.

Quelle: BSI

Warum einen Passwort-Manager?

Die meisten Menschen haben heutzutage viele Online-Konten, sei es für E-Mails, Social-Media-Plattformen, Bankkonten, E-Commerce-Websites usw. Jedes dieser Konten sollte immer auch ein eigenes Passwort haben, wodurch eine Vielzahl an Passwörtern entsteht. Dieser Blog-Artikel betrachtet die Gründe, warum ich einen Passwort-Manager benötige und mir dieser bei der Verwaltung der vielen Passwörtern hilft.

Passwort-Manager

Einleitung

Was ist ein Passwort-Manager?

Ein Passwort-Manager ist eine Software, die dazu dient, Benutzernamen und Passwörter sicher zu speichern, zu verwalten und zu synchronisieren. Es ermöglicht es dem Benutzer, komplexe, sichere Passwörter für verschiedene Konten zu generieren und zu speichern und sie mit einem einzigen komplexen Master-Passwort zu schützen. Ein Passwort-Manager kann auch automatisierte Formulare ausfüllen, um die Zeit zu sparen, die für das Eingeben von Benutzernamen und Passwörter benötigt wird. Somit ist ein Passwort-Manager wie ein Notizbuch, welches in einem Schrank verschlossen und nur für den Besitzer einsehbar ist. Der Vorteil liegt somit auf der Hand: es muss sich nur ein Passwort anstelle von vielen verschiedenen Passwörtern gemerkt werden.

Vorteile eines Passwort-Managers

  • Erhöhte Sicherheit: Passwort-Manager ermöglichen es Ihnen, sichere und einzigartige Passwörter zu erstellen und zu speichern, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Ihre Konten gehackt werden.
  • Zeitersparnis: Sie müssen nicht aufwendig ein neues Passwort erstellen stattdessen hilft der Passwort-Manager Ihnen bei der Passwortgenerierung und dem automatisierten Ausfüllen von Formularen wie Anmeldemasken auf Webseiten.
  • Erhöhte Produktivität: Da ein Passwort-Manager alle Ihre Passwörter automatisch speichert, müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, dass Sie Passwörter vergessen oder Passwörter verwenden, die leicht zu knacken sind.
  • Synchronisation über mehrere Geräte: Viele Passwort-Manager bieten eine Synchronisierungsfunktion, die es Ihnen ermöglicht, Ihre Passwörter auf mehreren Geräten zu synchronisieren und damit anzuwenden.

Wie helfen Ihnen Passwort-Manager

Schutz vor Hackern

Passwort-Manager sind eine der effektivsten Methoden, um Ihre Online-Identität und Ihre persönlichen Daten zu schützen. Ein Passwort-Manager ermöglicht es Ihnen, komplexe Passwörter für jeden Ihrer Online-Konten zu erstellen und zu speichern, so dass Sie sie leicht verwenden können. Hacker haben es wesentlich schwerer, an Ihre Passwörter zu gelangen.

Passwortgenerierung im Passwort-Manager

Integriert ist meist auch ein Passwortgenerator, mit dem starke Kennwörter zufällig generiert werden können. Sie können auch über Einstellungen den Aufbau des zu generierenden Passwortes vorgeben, sodass dieses z. B. immer die gleiche Länge hat und bestimmte Zeichensätze beinhaltet. Als sicheres Passwort gilt, wenn es mindestens 12 Zeichen und 72 Bit lang ist. Und je komplexer desto besser. Die Komplexität erreichen Sie, in dem neben Buchstaben auch Zahlen und Sonderzeichen eingesetzt werden. In meinem Blog habe ich zu diesem Thema sichere Passwörter erstellen auch einen interessanten Artikel.

Sichere Passwortspeicherung

Die Speicherung Ihrer hochsensiblen Passwörter erfolgt in einer Art Tresor (Datenbank), der durch ein hohes Verschlüsselungslevel geschützt ist. Die Verschlüsselung erfolgt auf Basis mindestens einer 256Bit-Verschlüsselung und ist quasi nicht zu knacken. Der Tresor wird durch Ihr selbst vergebenes Master-Passwort geschützt. Für eine erhöhte Sicherheit empfehle ich hier den erweiterten Schutz, wonach neben dem Master-Passwort noch ein zusätzlicher Token/Schlüssel angelegt wird. Dadurch muss für den Login in den Passwort-Manager neben dem Master-Passwort auch der Token/Schlüssel vorliegen. Somit können Sie sich vor eventuellen Phishing-Angriffen schützen, da der Angreifer nicht ausschließlich nur mit Ihrem Master-Passwort ODER nur mit Ihrem Token/Schlüssel an Ihre Passwort-Daten heran kann.

Wie du nutzt du den Passwort-Manager

Download und Installation

Der erste Schritt ist, eine passende Passwort-Manager-Anwendung zu finden. Es gibt viele Passwort-Manager-Anwendungen die kostenlos zum Download zur Verfügung stehen. Sie können aber auch eine kostenpflichtige Anwendung erwerben, die ggf. mehr Funktionen anbietet. Eine Installation ist je nach Anbieter unterschiedlich gestaltet. So wird z. B. die Opensource-Software KeePass lokal auf dem Endgerät wie PC oder Smartphone installiert, wogegen bei einem Anbieter wie 1Password eine Kombination aus Cloud und lokaler App eingerichtet und installiert wird. Grundsätzlich sind die aber so ausgelegt, dass diese geräteübergreifend funktionieren und die Passwort-Daten überall für Sie zur Verfügung stehen. Egal ob Sie gerade an Ihrem PC sitzen, auf der Couch auf dem Tablet arbeiten oder unterwegs sich mit dem Smartphone auf einer Webseite einloggen müssen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Passwort-Tresor bzw. die Passwort-Datenbank zentral in einer Cloud liegt, worauf Sie von überall Zugriff haben.

Einrichtung Passwort-Manager

Nach der Installation des Passwort-Managers geht es um die initiale Einrichtung. Je nach Passwort-Manager-Anwendung muss eine Passwort-Datenbank angelegt und der Speicherort definiert werden. Bei den Cloud-Anbietern ist der Speicherort schon vordefiniert, bei den lokalen Anwendungen wie Keepass legen Sie selbst den Speicherort fest. Hier bei sollten Sie einen sicheren zentralen Ort auswählen, worauf Sie geräteübergreifend erreichbar ist. Das kann Ihre eigene Cloud sein oder so etwas wie Dropbox.

Wenn Sie eine lokal gespeicherte Passwort-Datenbank nutzen wie z. B. bei KeePass müssen Sie immer auch ein Backup (USB-Stick, Cloud, externe Festplatte) der Datenbank anlegen. Sollten Sie die Passwort-Datenbank versehentlich löschen oder crasht die Festplatte, wären alle Passwörter für immer weg!

Als nächstes wird ein sicheres Master-Passwort und optional ein zweiter Sicherungsschlüssel (Zwei-Faktor-Authentisierung) vergeben, welches Sie sich gut merken müssen und den Sicherungsschlüssel müssen Sie auf Ihrem Endgerät speichern, worüber Sie auf die Datenbank zugreifen möchten. Speichern Sie den Schlüssel nicht an der selben Stelle wie die Passwort-Datenbank.

Danach haben Sie Ihren persönlichen Passwort-Manager bereits eingerichtet und können nun mit dem Einpflegen der Passwörter und Zugangsdaten beginnen.

Funktionsweise Passwort-Manager

Nach dem Login in die Passwort-Datenbank Ihres Passwort-Managers tragen Sie für jedes Ihrer Benutzerkonten den verwendeten Benutzernamen, die zugehörigen Passwörter, eine Bezeichnung für das Benutzerkonto (bzw. den Webdienst) sowie ggf. weitere Informationen wie z. B. die Webadresse in die Passwort-Datenbank ein. Zur besseren Übersicht ordnen Sie Passwörter in verschiedene Kategorien wie z. B. Banking, Social-Media oder E-Mail.

Wenn Sie nun ein Passwort auf einer Webseite oder für eine Anwendung benötigen, öffnen Sie den Passwort-Manager und rufen Sie den passenden Eintrag auf. Dabei hilft auch eine Suchfunktion, über die Sie auch einfach ein Stichwort eingeben können.

So richtig zur Geltung kommt der Passwort-Manager erst, wenn Sie ihn geräteübergreifend einrichten und darauf Zugriff haben. So können Sie z. B. am PC einen Passwort-Eintrag machen und dieser steht dann automatisch auch auf dem Smartphone zur Verfügung. Auf dem Smartphone ist ein Passwort-Manager noch mal besonders praktisch, da sich dort die meist komplexen Passwörter nicht so gut eingeben lassen wir an einem PC. Weiterhin können Sie auch mit Plugins in Anwendungen wie Browser eine Autovervollständigung einrichten, wodurch die Passwort-Eingabe nochmals erleichtert wird, aber dabei trotzdem sicher bleibt.

Welches Passwort-Manager gibt es?

Im Netz gibt es eine größere Auswahl von Passwort-Managern bzw. -Web-Diensten für Passwort-Management. Einen Überblick über die besten in Bezug auf Funktionalität, Bedienfreundlichkeit und Sicherheitsaspekte in Tests abgeschnittene Passwort-Manager habe ich in folgender Liste zusammen gestellt:

NameBeschreibungPlattform
KeePasseigenständige Software auf Open-Source-BasisWindows-, Linux-, Mac-Betriebssysteme sowie als Apps für iOS und Android
LastPassCloud-Lösung via App bzw. Browser-Addonplattformübergreifend synchronisiert via Web-Hosting
1PasswordCloud-Lösunglattformübergreifend synchronisiert via Web-Hosting
authpasseigenständige Software auf Open-Source-BasisWindows-, Linux-, Mac-Betriebssysteme sowie als Apps für iOS und Android
Übersicht Passwort-Manager

Fazit

Der Einsatz eines Passwort-Managers ist absolut sinnvoll und unterstützt Sie bei der Verwaltung und Absicherung Ihrer sensiblen Passwörter. Sicherheitsexperten sind sich grundsätzlich einig, dass es besser ist, einen Passwort-Manager mit einem einzelnen, wirklich starken Passwort zu verwenden, als bei verschiedenen Onlinediensten viele unsichere oder gar identische Passwörter einzusetzen.

Die Datenbanken der Passwort-Manager sind so gut verschlüsselt, sodass sie von Angreifern nur sehr schwer geknackt werden können. Wichtig ist nur, dass Sie die Passwort-Datenbank mit einem komplexen Master-Passwort und ggf. mit einer zusätzlichen Schlüsseldatei (das wäre dann eine Zwei-Faktor-Authentisierung) absichern und bei lokalen Installationen die Passwort-Datenbank entsprechend in einem Backup sichern.