Hilfe bei Identitätsmissbrauch

Digitale IdentitätMit Identitätsmissbrauch wird die missbräuchliche Nutzung personenbezogener Daten, also der Identität, einer natürlichen Person definiert. Damit versucht der Betrüger durch Betrug, Erpressung, Begünstigung oder Täuschung einen Vermögensvorteil zu erreichen – sprich Profit daraus zu schlagen oder dem Opfer zu schaden.

Häufige Schäden

  • finanziellen Vorteil erzielen – Typisch ist der Warenbetrug. Dabei wird eine Ware auf die Identität des Opfers auf Rechnung bestellt und an eine abweichende Lieferadresse geliefert. Der Betrüger kann auch einen Vertrag z. B. einen Handytarif auf den Namen des Opfers abschließen sowie Konten damit eröffnen und überziehen.
  • Straftaten – Der Betrüger nutzt die Identität des Opfers zur Ausübung einer Straftat z. B. dem Kauf von Drogen oder gibt die Identität bei einer polizeilichen Vernehmung an.
  • Rufschädigung – Mit Daten und Fotos versucht der Betrüger den Ruf des Opfers zu schädigen oder erpresst das Opfer damit.
  • Leistungen erschleichen – Dieser Schaden kommt nicht sehr häufig vor, aber die gezetzlichen Kranken- und Pflegekassen sind auch Fälle bekannt, bei denen sich die Betrüber auf Basis der missbrauchten Identität teure Arztbehandlungen oder Medikamente erschleichen.

Anzeichen eines Identitätsmissbrauchs

Identitätsmissbrauch lässt sich meistens nicht sofort feststellen. Oft fällt erst Tage oder auch Wochen später auf, dass etwas nicht stimmt. Anzeichen dafür sind auffällige Zahlungen vom Bankkonto, Mahnungen per Post oder E-Mail, Sperrungen von Kreditkarten oder Bezahldiensten wie PayPal. Erste Warnhinweise sind auch verweigerte Logins des E-Mailanbieters, welcher in solchen Fällen entsprechend  informiert.

Erste Schritte und Hilfe

Das Wichtigste ist Ruhe bewahren und zeitnah die ersten Schritte einzuleiten. Dabei solltest du Forderungen und Mahnungen nicht ignorieren. Es muss also jedes Unternehmen oder jede Bank direkt über den Missbrauch informiert werden. Weiterhin solltest du den Missbrauch bei der Polizei angezeigen. Nur unter Vorlage dieser Anzeige können unbe­rechtigte Ansprüche wirk­sam zurück­weisen werden.

Wenn der Missbrauchsfall aufgeklärt ist, muss auch überprüft werden, wie der Betrüger an die Identitätsdaten herangekommen ist. Was kann noch getan werden, damit zukünftig Betrüger nicht so einfach ein deine Daten kommen? Wo warst du ggf. zu nachlässig? Es sollten z. B. Passwörter immer stark genug sein und für jeden Dienst ein unterschiedliches genutzt werden. Wichtig ist auch, dass du sensibel mit der Veröffentlichung deiner Daten umgehst. Dazu habe ich mit So schützt ihr eure Daten auch einen interessanten Beitrag verfasst.